Blockhütte

Projekt 3: "Blockhütte"

Tiny Homes sind schwer im Trend und wir haben ein riesen Glück. Auf unserem Grunstück steht dieses kleine hübsche Ding (vom Vorbesitzer gebaut). Diese Blockhütte, die sich im Rohbauzustand befindet bauen wir weiter aus und machen daraus unser kleines privates und urgemütliches Tiny House.

Alte Fenster abschleifen

Nach einem Brand in den 90er sind mehrere Teile des Gebäudes stark  in Mitleidenschaft gezogen worden. Dennoch gibt es ein paar Sachen, die man noch verwenden kann, z.B. Fenster. Für die Blockhütte brauchen wir 4 Fenster. 5 Fenster haben wir da, 2 davon sind gut erhalten und haben sogar noch Glasscheiben drin. Die anderen sind ohne und müssen etwas aufgehübscht werden. 

Vorsichtig die Glashalteleisten lockern und entfernen. Alte Scheibenreste entsorgen.

Die Klebereste vom Vorlegeband entfernen. Mit Heißluft gings am besten.

Die Fensterrahmen vom Staub und Dreck befreien

Hier sieht man den Brandschaden am Fensterrahmen. Der Schaden ist aber nur oberflächlich und kann einfach behoben werden.

Mit ein bisschen Fleißarbeit und einem Schleifgerät und mit 120er Körnung Schleifpapier für Holz die Fensterrahmen abschleifen.

Dabei sollte man vorsichtig vorgehen. An engen Stellen oder wo man schlecht mit der Maschine dran kommt händisch nachbessern.

Die Rückseite und auch die Innenseite nicht vergessen.

Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Fenster mit Leinöl grundieren und ölen

Leinöl ist transparent und honigtönend. Wir mögen diese Optik, außerdem ist es absolut umweltfreundlich und damit unbedenklich für Menschen und Tiere. Mit rohem Leinöl werden die Fenster grundiert, dann 2-3 Tage getrocknet. Anschließend mit gekochtem Leinöl aufgefrischt, wieder etwas getrocknet und fertig sind unsere restaurierten schönen Fenster.

Fenster und Türen einbauen lassen

Diesen Schritt überlassen wir lieber den Profis. Marc von Naturwerk Windeck hat uns über Instagram angeschrieben und den Support bei unserer Blockhütte angeboten. Wir nahmen das Angebot natürlich an und Marc ist einfach klasse! Hier seht ihr ihn bei der Arbeit und ein fantastisches Ergebnis.

Fensterscheiben einsetzen

In 2 von 4 Fenstern müssen wir die Fensterscheibe noch einsetzen, da die alten nur noch Scherben waren. In diesem Zwischenschritt zeigen wir euch wie wir es gemacht haben, nachdem wir uns ein paar Youtube Videos dazu angeschaut haben.

Fenstervorlegeband draufkleben

Wir haben vielleicht etwas zu schmales Band gekauft, 2mm breiter wären noch besser gewesen. Wir hoffen, dass es trotzdem so passt 🙂

Mit Saugnäpfen die Fensterscheibe vorischtig in den Fensterrahmen einsetzen.

Holzklötze zwischen Fensterscheibe und Fensterrahmen reinlegen, damit die Scheibe fest drin liegt.

Fensterleisten einsetzen und mit passenden Nägeln oder Schrauben an den Fensterrahmen festmachen.

Silikonfugen ziehen, anschließend mit Hilfe von Spülmittelwasser und Silikonglätter glatt ziehen.

Geschafft!!! Jetzt nur noch die fertigen Fenster einsetzen.

Abdichten

Der Spalt zwischen Decke und Wand muss geschlossen und abgedichtet werden. Wir entscheiden uns für Hanfwolle.

Die Rundhölzer haben wir jeweils immer passend zugeschnitten und festgeschraubt.

Das Ganze von beiden Seiten…

… und von außen und innen. Hier sollte es schon mal nicht mehr ziehen 🙂

Verputzen mit Kalkputz

Unsere Blockhütte steht auf einer sehr alten Mauer. Außen werden wir die Maueroptik behalten und bessern „nur“ die Fugen aus. Drinnen wollen wir es aber anders haben und haben uns entschieden die Mauer mit Kalkputz zu verputzen. 

„Kalkputz ist ein rein mineralischer Wandputz, der ohne weitere Bindemittel aushärtet. Zur einfacheren Verarbeitung und damit der Putz überhaupt als Wandputz was taugt, werden dem Löschkalk neben Wasser noch Sand (im Verhältnis 2-5 Teile Sand zu 1 Teil Kalk) beigemengt.“ 

Nagelneuer Mischer kommt zum Einsatz. Wir sind gespannt, ob wir auf Anhieb die richtige Konsistenz hinkriegen

…Haben wir! 🙂 Jetzt die nächsten Herausforderungen. Hält der Putz auch an der Wand? Kriegen wir diese nun wirklich bucklige Mauer glatt?

Die erste Seite ist geschafft. Kann so weiter laufen. Ganz schön anstrengend, nebenbei erwähnt. Der Rücken, die Knie – alles tut weh 🙁

Das Ergebnis lässt sich aber sehen. Glatt ist die Mauer. Jetzt hoffen wir mal, dass der Putz auch hält! 🙂

Lange haben wir hin und her überlegt, nun ist die Entscheidung gefallen – diese Mauerecke muss weg.   

Gesagt – getan! 

Was ist das für ein Loch? – fragt ihr euch vielleicht. Ja, unter der Hütte befindet sich ein Keller. Früher wurde er als Eis- und später als Bierkeller genutzt. Da es auch einen Eingang mit einer normalen Tür gibt brauchen wir von unserer Hütte aus diesen Tunnelzugang nicht mehr. Deshalb werden wir dieses Loch zumachen und die Ecke natürlich nochmal schön mit Kalkputz verputzen. 

Dachausbau

Jetzt kommen wir zum nächsten Schritt – dem Dachausbau. Der Vorbesitzer hat auf die Hälfte des Daches bereits Dachpappeschindeln verlegt und da sind noch nicht alt sind und intakt sind behalten wir die und verlegen die restlichen Dachpappeschindeln auf der anderen Seite des Daches. 

Gut gesichert klettert Steffen hoch und nagelt die Teile überlappend an die Decke fest

Sicher gibt es schickere Varianten als Dachpappeschindeln – damit können wir aber warten. Die Teile erfüllen erstmal ihr Soll und wenn sie es nicht mehr tun, dann wird es ne andere Lösung für unser Dach geben.  Jetzt geht’s erstmal weiter mit Dachdeckendämmung und Verkleidung.

Die Dämmung mussten wir von innen machen, da ja die Decke von oben schon zur Hälfte mit Dachpappeschindeln verlegt war. Auch hier haben wir uns für einen natürlichen und ökologischen Baustoff entschieden  – die Hanfdämmung, sowohl Hanfmatten, als auch Stopfhanf. Stopfhanf haben wir z. B. schon im Schritt 4 zum Abdichten verwendet. Damit werden wir auch die ganzen Ritzen und Spalten zwischen den Holzbalken in den Wänden zustopfen – dann wird es immer schöööön kuschelig warm bleiben in der Hütte. 

Die Verkleidung der Decke haben wir mit Profilholz erledigt. Das war etwas frickelig. Das ganze Dach ist nicht perfekt gerade, weil die Holzbalken Naturstammbalken sind und deshalb alle unterschiedlich breit und tief sind. Um einigermaßen eine gerade Decke hinzukriegen mussten wir sehr oft nachmessen und mit kurzen Holzabschnitten die unterschiedlichen Tiefen ausgleichen. Im großen und ganzen hat es im Endeffekt ganz gut geklappt, auch wenn hier und da doch nicht ganz gerade geworden, fügt sich die neue Decke gut in das Gesamtbild unserer Naturstammhütte ein.

Bodenunterkonstruktion und Holzdielen

Holzmangel und Lieferengpässe in Deutschland sind auch an uns nicht spurlos vorbeigeganen. Sehr lange mussten wir auf unsere Dielen warten, bis wir nicht mehr warten konnten. Kurzerhand mussten wir uns umentscheiden und andere Dielen bestellen, die schnell lieferbar waren.

Nun sind sie da! Und auch wenn es jetzt andere Dielen geworden sind freuen wir uns, dass wir endlich weiter machen können! Hier seht ihr das schöne Zwischenergebnis.

Die Holzdielen werden geölt

Die große schwere und schöne Tür wird eingesetzt und schon…

Besonderes Ereignis: Einzug in die Blockhütte

… ziehen wir ein!!! Sehr provisorisch noch, nur mit einer Matratze und einem Kleiderschrank – aber wir schlafen jetzt in unserer Naturstammhütte. Crazy! 🙂 Und was sollen wir sagen – es ist jetzt schon total gemütlich, obwohl noch so viel passieren wird. 😉

Fensterbretter/Fensterbänke

Wir haben 4 Fenster, das heißt wir haben 16 Fensterbretter, die wir 

 – 16x ausgemessen haben

 – 16x angezeichnet haben

 – 16x zugesägt haben

 – zwischendurch mehrere Korrekturen durchgeführt

 – 16x abgeschliffen

 – 16x geölt

– und 16x eingesetzt

Bei den ersten Brettern hatten wir noch Hilfe vom Profi, alle anderen im Alleingang geschafft. Jetzt können wir’s auch 😉 

Isolierung der Innenwände mit Hanfwolle

Es ist November und es ist nass und kalt. Wir heizen mit Peletofen und das klappt auch alles ganz gut und wir haben es muckelig warm. Ausruhen dürfen wir uns allerdings noch nicht; die Fugen zwischen den Blockbalken müssen noch mit Dämmstoff gestopft und ordentlich isoliert werden. Im linken Bild sieht man zwischen den Balken Moos, was völlig in Ordnung ist und darf so bleiben. Es ist nur nicht überall gut verteilt und optisch sieht es aus nicht gerade nett aus. Deshalb nehmen wir wieder die Hanfwolle und verschließen die Fugen überall ordentlich und gleichmäßig, sodass es nicht mehr zieht und auch viel besser aussieht, auch wenn es weiterhin sehr rustikal bleibt (rechtes Bild).

Gemütlichkeit schaffen

Blockhütte

Es ist ein langer Prozess und es stehen auch zu viele andere wichtige Dinge auf dem Zettel, sodass wir uns nicht alleine auf die Blockhütte konzentrieren können. Es ist aber wichtig, dass wir uns ein Ambiente schaffen, das Gemütlichkeit ausstrahlt. Schließlich ist es ein Rückzugsort, wo wir uns wohlfühlen möchten. Deshalb haben wir ein paar Möbel mehr reingestellt, Bilder aufgehängt und ein schönes Licht installiert. Der Ofen und das Feuer sorgen für Entspannung und warme Hütte – alles andere kann erstmal warten. 

Wir haben uns lange Gedanken darum gemacht, wie wir die unschönen und ungeraden Kanten zwischen der Decke und der Wand kaschieren könnten. Der Grund warum es nicht so einfach mit herkömmlichen Leisten etc. ginge ist dass die Wand durch die runden Stämme nicht gerade ist. Und dann fiel uns doch etwas ein, womit wir sehr glücklich sind. Diese Bommeln passen optisch hervorragend in so eine Hütte rein, verleihen einen gemütlichen Bohemian Style und kaschieren perfekt die unschönen Stellen. Und so hat Olesja die kalte Jahreszeit gut genutzt und hat diese Quasten aus Baumwolfaden und Holzkugeln selbst hergestellt.

Ich hatte mal wieder Zeit und Lust auf Blockhütten Innengestaltung. Das ist dabei rausgekommen. 3 sehr einfache DIY-Hängeregale, ohne Bohren, Schrauben oder Nägel. Lediglich zur Befestigung habe ich Schraubhaken verwendet. Und endlich können, zumindest ein paar Bücher aus dem Umzugkarton raus und rauf auf die frisch gebastelten Regale.

Dieses weiße Rechteck an der Wand ist so ein Ofenbrandkasten, den man anbringen muss, wenn die Wand aus Holz ist und das ist ja bei einer Blockhütte definitiv so. Wie man auf dem ersten Bild sehen kann sieht es ziemlich unschön aus – was macht man damit? Unsere Antwort darauf war: mit Lehm bestreichen und irgendwie hübsch machen. Das ist das Ergebnis 🙂 Ganz nice, oder!?

Wir haben uns entschieden einen aus alten Fenstern zusammengepuzzelten „Vorraum“ zu basteln. Warum wir das tun müssen ist ganz einfach; leider wurde der Eingang, bzw. die Eingangstür der Blockhütte zu Wetterseite hin vorbereitet und das ist ein richtig großes Problem bei Wind und Regen. Und schon bin ich wieder dabei die alten, manchmal schon richtig alten Fenster, zu entlacken, zu bürsten, zu ölen damit sie wieder einigermaßen ok und ähnlich aussehen. Steffen puzzelt die dann zu einer Einheit zusammen. Mal sehen was dabei rauskommt 🙂

Die nächsten Schritte folgen bald…

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